Verhaltenstipps

Verhaltenstipps nach oralchirurgischen Eingriffen und Implantationen

Liebe Patientin, lieber Patient,


bei Ihnen wurde heute ein oralchirurgischer Eingriff vorgenommen. Bitte beachten Sie folgende Verhaltensregeln, damit die Wundheilung komplikationslos verläuft und Sie Ihren Heilungsprozess unterstützen.

 

Aufbisstupfer

  • Möglicherweise haben wir Ihre Wunde mit einem Aufbisstupfer versorgt, damit die Blutung gestillt wird und die Gefahr einer Nachblutung minimiert wird. Beißen Sie bitte möglichst gleichmäßig etwa eine Stunde lang auf den Tupfer und entfernen diesen anschließend zu Hause.
  • Zahnfleischverbände und Verbandplatten sollten Sie nicht selbstständig entfernen.

 

Kühlen

  • Nach jeder Operation kann eine Schwellung unterschiedlicher Ausprägung entstehen. Damit die Schwellung möglichst gering gehalten halten wird, kühlen Sie bitte in den ersten drei Tagen von außen (Kühlelement/Eisbeutel mit unterlegtem Tuch/ feuchtkalte Waschlappen). Kühlen Sie rund 15 Minuten und machen dazwischen eine etwa fünfminütige Pause.
  • Leichtes Fieber (bis 38,5°) kann nach einer Operation auftreten und ist nicht beängstigend.
  • Lagern Sie beim Schlafen den Kopf in einer erhöhten Position.
  • Schnäuzen Sie für 10 Tage nicht die Nase, falls eine Verbindung zur Kieferhöhle entstand.

 

Sport

  • Vermeiden Sie körperliche Anstrengung und sportliche Aktivitäten für 7-10 Tage.
  • Anschließend über Tage langsam Steigerung der Belastung. Bei Schmerzen Belastung reduzieren bzw. aufhören.
  • Keine Sauna und Dampfbad für 1 Woche nach dem Eingriff

 

Blutung und Nachblutungen

  • Ein operativer Eingriff ist immer mit einer Wunde in der Mundhöhle verbunden. Ein leichter Blutgeschmack in den ersten postoperativen Tagen ist nicht unüblich.
  • Es können (meist unkomplizierte) Nachblutungen auftreten. Stillen Sie diese Blutung mit einer sterilen Mullbinde oder einem sauberen Stofftaschentuch, indem Sie diese auf die Wunde legen und leicht aufbeißen. Beißen Sie eine Stunde gleichmäßig zu und kühlen Sie von außen (während dieser Zeit nicht unter den Tupfer sehen, ob es noch blutet). Jede Blutung kann durch entsprechenden Gegendruck zum Stillstand gebracht werden. Bei stärkeren Blutungen oder sonstigen Unklarheiten wenden Sie sich bitte telefonisch an uns bzw. suchen Sie den Notdienst auf.

 

Schwellungen, Blutergüsse und Schmerz

  • Schwellungen sind nach Operationen im Kopf-Hals-Bereich nicht selten und meistens am dritten Tag nach der Operation am ausgeprägtesten. Schwellungen können bedingt durch die operativ irritierte Mundschleimhaut oder das Gewebe auftreten und werden durch Wärme innerhalb der ersten 48 Stunden verstärkt. Setzen Sie sich wenn möglich nicht unnötiger Wärme aus.
  • Der postoperative Wundschmerz wird mit hervorgerufen durch die Gewebsspannung der Schwellung. Deshalb ist gute Kühlung (in Intervallen) ein Teil der Schmerztherapie. Nehmen Sie das erste Schmerzmittel noch während der Wirkung der örtlichen Betäubung, danach wie besprochen und gemäß Packungsbeilage.

 

Essen und Trinken

  • Sie können am OP-Tag nach Abklingen der Betäubung wieder etwas essen und trinken (bestenfalls weiche Kost: Nudeln, Suppen, Brei oder Eis). Zudem werden so die Medikamente besser vertragen.
  • Essen Sie jedoch bitte erst wieder etwas, wenn die örtliche Betäubung abgeklungen ist. So verhindern Sie mögliche Bisswunden oder Verbrühungen. Kauen Sie mit der nicht behandelten Seite und vermeiden Sie den direkten Kontakt mit der Wunde.
  • Bitte verzichten Sie auf heiße, scharfe oder saure Lebensmittel. Falls möglich, meiden Sie die ersten zwei Tage nach dem Eingriff auch Kaffee, Tee, Frischmilchprodukte sowie rohes Fleisch und rohe Fische.

 

Mundhygiene und Zähneputzen

  • Sorgfältige Mundpflege ist die Voraussetzung für eine komplikationslose Heilung.
  • Bitte reinigen Sie Ihre Zähne nach den Mahlzeiten, sparen Sie dabei allerdings die Wunde aus, um mechanische Irritationen durch die Zahnbürste zu vermeiden.
  • Antiseptische Mundspüllösungen wie Chlorhexidin können die Mundhygiene unterstützen und das Risiko einer Wundinfektion reduzieren. Weiters sind vorsichtige Spülungen mit lauwarem Salbei- oder Kamillentee für die Heilung förderlich.
  • Bitte vermeiden Sie jedoch übermäßig starkes Spülen und Saugen an der Wunde.

 

 

Nikotinkonsum und Alkohol

  • Nikotinkonsum erhöht die Gefahr von Wundheilungsstörungen und postoperativen Komplikationen.
  • Alkohol stört den Heilungsprozess. Sie sollten diesen insbesondere nicht konsumieren, wenn Sie Antibiotika oder Schmerzmittel einnehmen.

 

Teilnahme am Straßenverkehr

  • Die örtliche Betäubung vermindert Ihr Reaktionsvermögen. Ihre Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, sind herabgesetzt.
  • Lassen Sie sich nach dem Eingriff sicherheitshalber abholen, auf Wunsch rufen wir Ihnen gerne ein Taxi.

 

Nachsorge

  • Die Wundnähte und eventuell eingebrachte Tamponadenstreifen werden nach 7 bis 14 Tagen von uns entfernt (sofern nicht anders mit Ihnen vereinbart).
  • Rufen Sie uns bitte an oder kommen Sie in unsere Praxis, falls weitere Komplikationen auftreten oder Sie etwas verunsichert.

 

Sollte wider Erwarten eine allergische Reaktion in Form von Rötung, Schwellung, Juckreiz oder sonstigen Unverträglichkeit auftreten, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns bzw. Ihrem betreuenden Hausarzt auf.

 

Wir wünschen Ihnen gute Besserung.

Ihr Praxisteam Zahnmedizin Mondsee